Elektroinstallationsrohr in der Gebäudeinstallation
"Brauchen Sie ein Wellrohr?" Fragen Sie einen Elektriker, erntet man oft ein kurzes "Nein". Fragt man dann aber, wie er Leitungen in Beton oder Hohlwänden schützt, kommt die Antwort prompt: "Ach, Sie meinen Leerrohr!" oder "Klar, ein Kunststoffpanzerrohr."
Ob Elektroinstallationsrohr, Leerrohr, Wellrohr oder starres Elektrorohr – die vielen Namen meinen oft das Gleiche: Ein Schutzrohr für Kabel und Leitungen. Dieser Guide erklärt die Unterschiede und hilft Ihnen, das passende Rohr für Ihre Elektroinstallation zu wählen, sei es für die Gebäudetechnik oder die Maschinen und Anlageninstallation.
Was ist ein Elektroinstallationsrohr und welche Arten gibt es?
Ein Elektroinstallationsrohr ist ein speziell für die Elektroinstallation entwickeltes Rohr aus Kunststoff, meist PVC oder Polyolefin. Es schützt Kabel mechanisch und erleichtert die Nachinstallation. Technisch wird zwischen zwei Haupttypen unterschieden:
- Starres Elektroinstallationsrohr
Wie der Name sagt, ist dieses Rohr starr und nicht biegsam. Es wird oft für die saubere Aufputzinstallation in Kellern oder Industriegebäuden verwendet. Das starre, schwarze Elektroinstallationsrohr ist hier ein Klassiker. - Flexibles Elektroinstallationsrohr (Wellrohr)
Durch seine gewellte Struktur ist dieses Rohr biegsam und ideal für die Verlegung in Hohlwänden, im Estrich oder in Beton. Produktnamen wie FBY oder FFKuS sind hier gängig.
Die wichtigsten Eigenschaften: Material, Druckfestigkeit und Durchmesser
Um das richtige Rohr zu finden, sind drei Kriterien entscheidend:
- Material und Druckfestigkeit: Die meisten Rohre bestehen aus PVC-U. Entscheidend ist die Druckfestigkeit, gemessen in Newton (N). Ein Rohr mit mittlerer Druck- und Schlagfestigkeit (750N) ist robust genug für die Verlegung in Schütt-, Rüttel- und Stampfbeton. Leichtere Wellrohre (z.B. 320 N) eignen sich für Hohlwände oder unter Putz.
- Durchmesser: Der Durchmesser wird in mm angegeben. Gängige Größen sind 20 mm (M20), M25 oder M32. Ein Elektroinstallationsrohr mit einem Durchmesser von 20 mm ist ein Allrounder für viele Standardanwendungen.
- Zusatzausstattung: Einige Leerrohre, wie das Gewiss Elektroinstallationsrohr, gibt es mit angeformter Muffe, was die Verbindung von Länge 2 m Stücken erleichtert. Ein integrierter Zugdraht vereinfacht das Einziehen der Kabel erheblich.
Anwendungsbereiche: Welches Rohr für welchen Einsatz?
Anwendungsbereich | Empfohlener Rohrtyp | Druckfestigkeit (mind.) |
---|---|---|
Aufputzinstallation (Keller, Garage) | Starres Elektroinstallationsrohr | 320 N oder 750 N |
Unterputz / Hohlwand | Flexibles Wellrohr | 320 N |
Estrich | Flexibles Wellrohr | 320 N |
Beton / Erdverlegung (im Schutzrohr) | Starres oder flexibles Rohr | 750 N |
Normen und Kennzeichnung: Den Code auf dem Leerrohr verstehen
Hochwertige Elektroinstallationsrohre wie von OBO oder Gewiss sind nach der Normenreihe DIN EN 61386 klassifiziert. Ein vier- bis fünfstelliger Code auf dem Rohr gibt Auskunft über seine Eigenschaften:
Der Außendurchmesser von Elektroinstallationsrohren (z.B. 20 mm) ist genormt (DIN EN 60423), damit Zubehör wie Muffen oder 2x Halterung von verschiedenen Herstellern passt. Der Innendurchmesser kann jedoch leicht variieren. Prüfen Sie bei Kombinationen immer die Kompatibilität!
Fazit: Das richtige Rohr für eine sichere Installation
Die Wahl des richtigen Elektroinstallationsrohrs – ob starr oder ein flexibles Wellrohr – ist entscheidend für die Sicherheit und Langlebigkeit Ihrer Elektroinstallation. Achten Sie auf die passende Druckfestigkeit (750 N für Beton), den richtigen Durchmesser (z.B. M20) und die Verlegung gemäß den Herstellervorgaben.
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